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„Gemeinsam können wir die Notfallversorgung bestmöglich weiterentwickeln!“
Mehr als 100.000 Anrufe sind es jährlich, die in der Integrierten Regionalleitstelle NordOst eingehen. Von kleineren Blessuren über technische Hilfeleistungen bis zu Notfällen, bei denen es um Leben und Tod geht, erleben die derzeit 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem beruflichen Alltag so ziemlich alles. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es die Integrierte Regionalleitstelle NordOst mit Sitz in Eberswalde. Für Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter und Barnims Landrat Daniel Kurth Grund genug, die verantwortungsvolle Arbeit in einer Feierstunde zu würdigen.
„Es ist gut, dass wir uns damals auf den Weg gemacht haben, um diese fünfte Regionalleitstelle im Land Brandenburg an den Start zu bringen. Hier leistet ein tolles Team seit Jahren hervorragende Arbeit.“, erklärte Brandenburgs Innenminister in seinem Grußwort. „Die Menschen im Nordosten Brandenburgs sind in einem Notfall in guten Händen. Auf die Leistelle ist Verlass.“
Barnims Landrat Daniel Kurth blickte noch einmal zurück und erinnerte an die zahlreichen Gesprächsrunden und Beschlüsse, die auf den Weg gebracht werden mussten, um die Integrierte Regionalleitstelle am Standort Eberswalde an den Start zu bringen.
Die Integrierte Regionalleitstelle NordOst versorgt insgesamt rund 512.000 Einwohner in den drei Landkreisen Barnim, Oberhavel und Uckermark. Der Verantwortungsbereich erstreckt sich dabei über mehr als 6348 km2, in dem insgesamt 35 Rettungswachen und 286 Feuerwehren stationiert sind.
Kurth machte aber auch auf die Herausforderungen aufmerksam, die es in Zukunft zu bestehen gebe. So würden die bestehenden Systeme und Strukturen immer komplexer und facettenreicher und auch die Anforderungen an sämtliche Einsatzkräfte würden immer weiter steigen. Deshalb müssten wir unseren Ressourcen schonend einsetzen, sagte er. „Gemeinsam können wir die Notfallversorgung bestmöglich weiterentwickeln!“
Wie das gelingen könnte, dafür präsentierte der Landrat gleich mehrere Ideen. Zum einen will er einen runden Tisch „Notfallversorgung“ etablieren, bei dem regelmäßig Strukturen, Abläufe, Standards evaluiert werden und über Verbesserungspotential sowie gemeinsame Fortbildungsmaßnahmen nachgedacht wird. Erste Impulse lieferten Ingolf Zellmann (Leiter der Leitstelle Lausitz), Claudius Kaczmarek (Geschäftsführer der Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH) und Dr. med. Timo Schöpke (Direktor des Notfallzentrums am Werner-Forßmann-Krankenhaus Eberswalde).
Zudem will Kurth das Ehrenamt weiter stärken. Nach dem Vorbild der Ehm-Welk-Schule in Angermünde will er auch im Barnim eine Basis-Feuerwehrausbildung als Wahlfach in den 9. und 10. Klassen etablieren. „Wir gehen aber noch einen Schritt weiter und wünschen uns auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung in diesen Klassen“, sagte er. „Denn helfen kann jeder.“
Unter diesem Motto stand auch eine Aktion, die im Vorfeld des Festaktes stattfand. Dabei wurde symbolisch in einem Bus der Barnimer Busgesellschaft (BBG) ein Aufkleber angebracht, auf dem in einfacher Sprache und mit einfachen Bildern Hinweise zur ersten Hilfe gegeben werden. Ausgedacht hatte sich die Aktion der Verein Pépinière, der aus Medizinstudenten und Ärzten besteht und es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Notfallversorgung im Land Brandenburg zu verbessern. In einigen anderen Landkreisen Brandenburgs läuft die Aktion bereits sehr erfolgreich. Schirmherr ist Brandenburgs Innenminister. Im Barnim werden künftig 80 Busse der BBG mit solchen Aufklebern bestückt. Zudem hat der Verein angeboten, auch gezielt an Grundschulen zu gehen und Kinder in Erste-Hilfe-Maßnahmen zu unterweisen.