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Trichinenbefall bei Wildschwein
Bei einem im Raum Joachimsthal erlegten 38 kg schweren Wildschwein wurde bei der Untersuchung des Muskelfleisches ein massiver Trichinenbefall festgestellt. Insgesamt wurden bei der Feindiagnostik im Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin 1455 Larven pro Gramm (!) Muskelfleisch bei dem betroffenen Wildschwein nachgewiesen. Das Wildschweine-fleisch wurde für nicht verzehrfähig beurteilt und musste entsorgt werden.
Was sind Trichinen?
Trichinen sind winzige Fadenwürmer, die sich im befallenen Muskelfleisch von Wildschweinen, Dachsen, Bären und anderen fleischfressenden Tieren verkapseln. Nimmt ein Mensch dieses infizierte Fleisch auf, kann er an der Trichinellose erkranken und diese auch an andere Menschen und Tiere übertragen. Vor allem über rohes und nicht durchgegartes Fleisch sowie Wurstwaren wie Knacker oder Salami, ist eine Infektion möglich.
Die Trichinellose ist eine weltweit vorkommende, mild bis tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die gerade in den ersten Tagen nach der Infektion nur schwer von Erkältungs-erkrankungen oder Erkrankungen mit Magen- und Darmbeschwerden zu unterscheiden ist. Auch wenn diese Erkrankung in Deutschland immer seltener auftritt, ist die Gefahr, sich zu infizieren, nicht gebannt. Gerade in den letzten Jahren wurden vermehrt Trichinen bei Wildschweinen jeder Altersklasse und Größe insbesondere im Landkreis Barnim und in der Uckermark nachgewiesen. Wie wichtig eine konsequente und qualitäts-gerechte Untersuchung von Trichinenproben ist, zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2013. Dort infizierten sich in Sachsen nachweislich 84 Personen jeder Altersklasse mit Trichinen, nachdem sie Knacker verzehrt hatten, in denen infiziertes Wildschweinfleisch unwissentlich eingearbeitet wurde.