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Pressemitteilung -

Kreisarchiv Barnim zieht um

Besucherbetrieb muss vorübergehend eingestellt werden

Nach zwei Jahren Bauzeit ist es nun so weit. Das Kreisarchiv Barnim bezieht in Kürze seine neuen Räumlichkeiten im Eberswalder Stadtteil Nordend. Aus diesem Grund muss der Besucherbetrieb vom 6. März bis voraussichtlich 31. Mai 2023 eingestellt werden. In dieser Zeit ist daher die Benutzung der historischen Archivbestände nicht möglich. Zudem können eingegangene Anfragen nicht bearbeitet werden. Anliegerinnen und Anlieger werden gebeten, sich ab dem 1. Juni 2023 erneut mit Ihren Anfragen an das Kreisarchiv Barnim zu wenden.

Der in Form eines liegenden Buches ausgeführte Archivneubau in der Neuen Straße 4 wurde durch die Barnimer Energiebeteiligungsgesellschaft (BEBG mbH) nach Plänen der Dr. – Ing. Formazin & Partner GbR errichtet und befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Zentrum für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises. Mit seinen hohen energetischen Standards ist er ein gelungenes Beispiel für nachhaltiges Bauen.

Während der Errichtung wurde vielfach mit regionalen Firmen zusammengearbeitet. Das Gebäude besteht aus einem komplett entkernten und energetisch sanierten Altbau, der ursprünglich als Autohaus genutzt wurde, und einer Erweiterung aus zwei neu angebauten Gebäudeteilen. Durch diese Baumaßnahmen konnte das Kreisarchiv seine Magazinfläche im Vergleich zum alten Standort in der Carl-von-Linde-Straße um ca. 520 m² vergrößern. Demnach stehen nun insgesamt 2.380 m² für die fachgerechte Verwaltung und Unterbringung des historischen Archivguts des Landkreises, der Kommunen, einzelner Unternehmen, Verbände und persönlicher Nachlässe zur Verfügung.

Darüber hinaus bewahrt der historische Gedächtnisspeicher der Region in seinen neuen Magazinen auch eine umfangreiche Sammlung von Fotographien, Postkarten, Karten und Plänen, Notgeld sowie regionalen Zeitungen und eine Bibliothek zur brandenburgischen Landesgeschichte mit Nachschlagewerken ab dem 16. Jahrhundert.

Von dem Umzug an den verkehrstechnisch günstiger gelegenen Standort – die einfach mit dem O-Bus zu erreichende Bushaltestelle Clara-Zetkin-Weg befindet sich direkt vor der Eingangstür – verspricht sich das Kreisarchiv mehr Aufmerksamkeit als historisches Informationszentrum des Landkreises und außerschulischer Lernort. Zur Einsicht in die vielfältigen geschichtlichen Hinterlassenschaften des Landkreises steht für Interessierte ab Juni immer dienstags zwischen 9.00 und 18.00 Uhr und an den anderen Werktagen nach Vereinbarung ein moderner Lesesaal zur Verfügung.

Wer sich bis dahin mit der Geschichte des Landkreises Barnim beschäftigen möchte, dem seien die vielfältigen Öffentlichkeitsangebote des Kreisarchivs empfohlen. So sind bereits auf der Website Historischer Barnim – Digital (https://digital.barnim.de/start) die Veröffentlichungen und der Nachlass des Oberbarnimer Heimatforschers Rudolf Schmidt (1875–1943) online frei einsehbar. Die vom Kreisarchiv Barnim verwalteten standesamtlichen Personenstandsregister sind auf der kommerziellen Ahnenforschungsplattform https://www.ancestry.de zugänglich.

Zudem veröffentlicht das Kreisarchiv auch in einer eigenen Schriftenreihe regelmäßig die Ergebnisse seiner regionalgeschichtlichen Forschungen. In der 2019 herausgegebenen Kreiskunde werden etwa die vielfältigen Aspekte der geschichtlichen Entwicklung im Kreisgebiet von mehreren Autoren nachgezeichnet. Mit einer Vielzahl von teilweise bisher unveröffentlichten Abbildungen bietet die Publikation einen umfassenden Einblick in die Vergangenheit dieser Region. Der im letzten Frühjahr erschienene Band „Zwischen Besetzung und Selbstverwaltung. Eberswalde in der Franzosenzeit (1806–1815)“ beleuchtet die turbulente Phase des Umbruchs zu Zeiten des französischen Kaisers Napoleon I. Anhand von bisher unerschlossenem Aktenmaterial werden die Belastungen der Stadtbevölkerung im Zuge der Besetzung durch die französischen Truppen dargestellt. In jener Zeit wurde aber ebenfalls der Grundstein der modernen kommunalen Selbstverwaltung gelegt – auch wenn deren Umsetzung nicht immer reibungslos verlief, wie ein Blick in die alten Unterlagen des Magistrates verrät. Beide Bücher sind in den lokalen Buchhandlungen und im Internet erhältlich.

Robert Bachmann
Pressesprecher

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Robert Bachmann

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