Pressemitteilung -
Öffentliches Leben im Barnim wird wegen des Corona-Virus deutlich eingeschränkt
Die Ausbreitung des Corona-Virus hat auch im Landkreis Barnim weitreichende Folgen. „Wir müssen davon ausgehen, dass es in der Bevölkerung bereits einen hohen Grad bislang noch nicht diagnostizierter Infektionen gibt“, erklärt Landrat Daniel Kurth. „Der Barnim steht vor der größten Herausforderung in seiner Geschichte.“ Oberstes Ziel bleibe daher weiterhin die Reduzierung der Geschwindigkeit bei der weiteren Verbreitung des Virus, so Kurth weiter, der ankündigte, „alle dafür erforderlichen Maßnahmen schrittweise ergreifen“ zu wollen.
Derzeit gibt es im Landkreis Barnim 9 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Corona-Virus. Beim neuesten Fall handelt es sich um einen Arzt des Werner-Forßmann-Krankenhauses in Eberswalde. Der Personenkreis, mit dem der Arzt in den vergangenen Tagen in Kontakt war, wurde identifiziert. Die betreffenden Mitarbeiter und Patienten werden derzeit ebenfalls
auf das Corona-Virus getestet. Die Patienten befinden sich in Quarantäne. Der ordnungsgemäße Betrieb des Krankenhauses ist nicht gefährdet.
Um mögliche Corona-Infizierungen über Abstrich-Entnahmen in den Rettungsstellen zu verhindern, gingen am Wochenende direkt neben den Krankenhäusern in Eberswalde und Bernau zwei Teststellen in Betrieb. Diese sind nach dem Vorbild der Berliner Charité ausschließlich für das Abklären von Corona-Fällen vorgesehen. Um sicherzustellen, dass die bestehenden Laborkapazitäten nicht ohne Grund überlastet werden, wird nicht automatisch jeder getestet. Getestet wird nur, wer nach vorheriger Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Barnim unter der Telefonnummer 03334 214-1601 dazu augefordert wird.
Bereits zum Wochenende trat im Landkreis ein Verbot für Veranstaltungen von mehr als 1000 Personen in Kraft. Diese Maßnahme wird im Lauf der Woche noch einmal ausgeweitet und die Zahl der Teilnehmer deutlich nach unten korrigiert. Eine entsprechende Allgemeinverfügung befindet sich bereits in der Vorbereitung. Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen müssen zudem bereits jetzt beim Landkreis unter der E-Mail-Adresse veranstaltungsanzeige@kvbarnim.de angezeigt werden.
Ab Mittwoch wird für das gesamte Land Brandenburg der Schulbetrieb aufgehoben. Gleiches gilt für die Kitabetreuung vorerst bis zum Ende der Osterferien. Ein Notbetreuungen für die Kinder von Mitarbeitern kritischer Infrastruktur wird jedoch angeboten. Betroffen davon sind unter anderem bestimmte Beschäftigte bei Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Krankenhauspersonal, Pflegepersonal, niedergelassene Ärzte, Beschäftigte in Apotheken, Beschäftigte der Leitstelle sowie Stabsmitglieder der jeweiligen Verwaltungen von Institutionen und Einrichtungen. Einzelfälle und Ausnahmen werden durch den Landkreis festgelegt. Details werden am Montag bekannt gegeben.
Vorgesehen ist weiterhin, zahlreiche Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken, Schwimmbäder, Freizeiteinrichtungen und ähnliches zu schließen. Das Betretungsverbot für soziale Einrichtungen wie etwa Pflegeheime soll ebenfalls noch einmal verschärft werden, künftig für alle Besucher gelten und dient dem Schutz der jeweiligen Bewohner. Bislang waren vom Verbot nur Rückkehrer aus Risikogebieten betroffen. Für diese beiden Maßnahmen befinden sich ebenfalls Allgemeinverfügungen in der Abstimmung.
Die Kreisverwaltung Barnim wird bis auf weiteres Anliegen nur noch schriftlich, per Telefon oder E-Mail entgegennehmen. Persönliche Termine gibt es nur noch nach vorheriger telefonischer oder schriftlicher Absprache. Auch in der Verwaltung sollen Ansteckungen verhindert werden, um die Arbeitsfähigkeit nicht zu gefährden.
Freiwillige gesucht
Um das Gesundheitssystem und den Bevölkerungsschutz zu verstärken, werden dringend Freiwillige gesucht. Dazu zählen vor allem medizinisch vorgebildetes Personal, Ärzte und Ärzte, die sich bereits im Ruhestand befinden. Diese können sich für den Niederbarnim unter 03338 3603137 oder info@ehrenamt-barnim.de und für den Oberbarnim unter 03334 2594959 oder schmidt@buergerstiftung-barnim-uckermark.de melden.
Landrat Daniel Kurth wird über die aktuelle Lage sowie die geplanten Maßnahmen am Montag, 16. März 2020, um 16 Uhr, im Paul-Wunderlich-Haus (Haus A, 2. Etage) in einer Pressekonferenz Auskunft geben.
Bitte verfolgen Sie aktuelle Informationen auch unter www.barnim.de
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Die Kreisverwaltung mit Hauptsitz in Eberswalde ist für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig. Dazu zählen unter anderem Bauaufsicht, Kommunalaufsicht, Schulverwaltung, Jugendamt, Grundsicherung, Bodenschutz, Gesundheitsamt, Strukturentwicklung und Katasteramt.
Darüber hinaus hat sich der Landkreis zahlreiche freiwillige Aufgaben gegeben. So werden seit Jahren die Nachhaltigkeitsstrategie „Die Zukunft ist erneuer:bar“ und die Bildungsinitiative Barnim verfolgt.