Pressemitteilung -
Afrikanische Schweinepest im Barnim
Schweinepest rückt wieder vor - Fälle in Sachsen und Mecklenburg Vorpommern machen Sorgen
Aus aktuellem Anlass weißt das Veterinäramt des Landkreises Barnim darauf hin, die Tore im ASP-Schutzzaun, ganz besonders im Bereich der Gemeinde Lunow-Stolzenhagen, geschlossen zu halten. Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) aktuell als getilgt gilt, können schon kleinere Nachlässigkeiten im Umgang mit den bestehenden Schutzkorridoren zu einem erneuten Ausbruch und folglich zur Wiedereinrichtung von Restriktionszonen und zum Neubeginn der Bekämpfungsmaßnahmen führen.
Derzeit beginnt wieder die Hochzeit der ASP-Infektionen beim Schwarzwild. Im Süden von Brandenburg mussten die Sperrzonen im Landkreis Oberspreewald Lausitz ausgedehnt werden. In den dortigen tagebau- und tagebauangrenzenden Flächen sind zahlreiche verendete Schwarzwildkadaver geborgen und positiv auf das ASP-Virus getestet worden.
Im Norden gab es in Mecklenburg einen ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand in Pasewalk. 3.500 Schweine mussten getötet werden. Der entstandene wirtschaftliche Schaden liegt bei über 800.000 Euro. Auch wenn die epidemiologischen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, ist jedoch ein Eintrag des Virus durch den Menschen aus der polnischen Grenzregion um Stettin nicht unwahrscheinlich. Es gibt viele infizierte Wildschweine auf polnischer Seite in unmittelbarer Nähe zu Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb wurde dort auch ein kilometerlanger Schutzzaun errichtet.
Die Gefahr eines ASP-Ausbruches im Landkreis Barnim mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen für alle Beteiligten ist unvermindert hoch. "Die Auswirkungen eines neuerlichen ASP-Ausbruches wären katastrophal", weiß auch Ludolf von Maltzan, der in Oderberg und in Brodowin landwirtschaftliche Flächen bewirtschaftet. "Die Verbote der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung haben bei uns zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten, bspw. durch Nichteinhaltung von Ernteterminen, sowie zu Einschränkungen in den Betriebsabläufen geführt. Die Folgen sind auch heute noch spürbar. Das möchten wir anderen Landwirten ersparen. Insofern hat ein funktionierender ASP-Schutzkorridor für uns Landwirte seine absolute Berechtigung und höchste Priorität."
Den nach- bzw. fahrlässigen Umgang mit dem Schutzkorridor bewertet Amtstierarzt Volker Mielke als größte Gefahr für die zuletzt erfolgreiche Bekämpfung der ASP im Barnim. Immer wieder stehen Tore offen oder werden sogar mit Draht derart befestigt, dass sie nicht von alleine zufallen. Darüber hinaus kämpft das Veterinäramt gegen Vandalismus und Diebstahl am ASP Schutzzaun.
Landrat Daniel Kurth macht in diesem Zusammenhang deutlich: "Die ASP-Bekämpfung haben das Land Brandenburg und den Landkreis Barnim erhebliche finanzielle, materielle und personelle Mittel gekostet. Ob und in welcher Höhe das Land auch bei einem weiteren Ausbruch der ASP im Barnim entsprechende Unterstützungsleistungen erbringen kann, ist derzeit nicht abzusehen. Daher hat es derzeit oberste Priorität, die Funktionalität der Zäune aufrecht zu erhalten und die Seuche damit effektiv im Griff zu behalten."
Robert Bachmann
Pressesprecher