Pressemitteilung -
Hochwasserlage im Barnim
Eintreffen der Scheitelwelle für Mitte der kommenden Woche erwartet - konkrete Auswirkungen bislang noch unklar - Vorbereitungen im Landkreis laufen an
Seit Tagen hält das aktuelle Hochwasser die Menschen in Teilen Europas in Atem. Während sich die Lage in einigen Hochwassergebieten wieder entspannt, steigen die Pegel an der Oder. Wenngleich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret absehbar ist, in welchem Ausmaß die Kommunen entlang der Grenzoder durch das Hochwasser betroffen sein werden, sind die entsprechenden Vorbereitungen - auch im Barnim - bereits angelaufen.
So ist die aktuelle Lage: Aktuell befindet sich der Hochwassermeldepegel für den etwa 7 km langen Oderabschnitt auf dem Gebiet des Landkreises Barnim noch unterhalb einer von vier Hochwasseralarmstufen. Gleichwohl befinden sich alle zuständigen Stellen in Alarmbereitschaft.
Da die Oderzuflüsse ihre Hochwasserscheitel zu verschiedenen Zeiten ausgebildet haben, wird sich der Wasserstand zunächst am Oberlauf der Oder (Pegel Ratzdorf, Landkreis Oder-Spree) schubweise erhöhen und anschließend als langgezogener Wasserscheitel flussabwärts nach Norden bewegen. Der Hochwasserscheitel wird im Landkreis Barnim den Deichabschnitt der Gemeinde Lunow-Stolzenhagen passieren. Welcher Höchstpegel erreicht wird, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Nach derzeitiger Datenlage ist mit dem Eintreffen der Scheitelwelle (d.h. Pegelhöchststand) im Landkreis Barnim nicht vor dem Ende der kommenden Woche zu rechnen. (Nähere Informationen zu den Hochwasseralarmstufen und den damit verbundenen gesetzlich festgelegten Maßnahmen finden Sie hier.)
So ist der Landkreis Barnim vorbereitet: Der Landkreis Barnim verfügt über einen abgestimmten Maßnahmenplan zum Oderhochwasser. Darin sind Handlungsanweisungen für alle Beteiligten festgelegt. Die zuständigen Stellen, sowohl beim Landesamt für Umwelt als auch in der Kreisverwaltung, der betroffenen Kommune und dem für die Deichunterhaltung zuständigen Wasser- und Bodenverband stehen im regelmäßigen Austausch. Zudem unterhält der Landkreis Barnim ein Katastrophenschutzlager. In diesem sind auch Sandsäcke eingelagert.
Der Gemeinde Britz-Chorin-Oderberg kommt im Rahmen der Hochwasservorbereitungen eine besondere Bedeutung zu. Das Amt ist für die Kontrolle eines etwa 7 Kilometer langen Deichabschnittes zuständig. Aktuell wird bereits nach sog. Deichläufern gesucht.
Deichläufer: Deichläufer sind ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die nach einer Einweisung den gesamten Deichabschnitt auf mögliche Schwachstellen kontrollieren, protokollieren und ggf. markieren. Die Kontrolle der einzelnen Abschnitte erfolgt meist zu Fuß in Zweierteams. Zur Bewältigung einer Hochwasserlage sind täglich mind. 24 Deichläufer notwendig.
Mit Beginn der kommenden Woche wird der Krisenstab des Landkreises Barnim wieder regelmäßig zusammenkommen, um auf Grundlage einer kontinuierlichen Lagebeobachtung das weitere Vorgehen, innerhalb der Verwaltung sowie mit externen Akteuren der kritischen Infrastrukturen, abzustimmen.
So können Sie helfen: Derzeit gilt für den Landkreis Barnim noch keine Hochwasseralarmstufe. Insbesondere die in Ufernähe zur Oder ansässigen Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, Ruhe zu bewahren und sich auf den offiziellen Kanälen des Landes, des Landkreises sowie des Amtes Britz-Chorin-Oderberg fortlaufend über die Entwicklung der Lage zu informieren. Aus aktuellem Anlass wird auf das generelle Verbot der Deichbefahrung hingewiesen. Die Bürgerinnen und Bürger werden darüber hinaus gebeten, die Deichzufahrten freizuhalten, um im Ernstfall die Arbeiten der Einsatzkräfte nicht zu behindern.
Weiterführende Informationen:
- Pegelportal des Landesamtes für Umwelt
- Informationen zur Hochwasserlage (MLUK)
- Hinweise zur Hochwasser-Vorsorge (BBK)
- Aktuelle Informationen aus dem Amt Britz-Chorin-Oderberg
Robert Bachmann
Pressesprecher