Pressemitteilung -
Sabine Jäger geht in den Ruhestand
Beauftragte für die Integration behinderter Menschen verlässt Verwaltung nach mehr als 30 Jahren
Nahezu ihr gesamtes Berufsleben prägte Sabine Jäger das Engagement des Landkreises Barnim für die Integration behinderter Menschen. Nach mehr als 30 Jahren hat sie sich zum Jahreswechsel 2021/2022 nun in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
„Sowohl im Dienste des Landkreises als auch darüber hinaus hat sich Sabine Jäger mehr als drei Jahrzehnte lang unermüdlich dafür stark gemacht, Menschen mit Einschränkungen eine vollumfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, sagt Landrat Daniel Kurth. „Ich bedanke mich für die erbrachten Leistungen und wünsche ihr für den künftigen Lebensabschnitt alles Gute. Mein Bedauern über ihren Abschied wird durch die Gewissheit gelindert, dass damit zwar ihre Verwaltungstätigkeit endet, sicherlich aber nicht ihr Engagement in der Sache.“
„Das Einbeziehen von Personen mit Einschränkungen war mir schon immer wichtig“, erklärt Sabine Jäger rückblickend auf ihr berufliches und außerberufliches Wirken. Schon Ende der 1980er-Jahre hatte sie sich durch Mitwirkung in einer Berliner Elterninitiative für die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen stark gemacht. 1990 folgt die Bildung eines Elternkreises in Bernau bei Berlin. Ende des Jahres 1991 trat sie schließlich in den Dienst des damaligen Altkreises Bernau.
Mit viel Herzblut und Ideenreichtum brachte sie in den Folgejahren zahlreiche Projekte auf den Weg bzw. zur Umsetzung. Dazu gehörten u.a. die Bildung eines Behindertenbeirates der Stadt Bernau (1992), die Unterstützung bei Gründungen von Selbsthilfegruppen und Vereinen, die Organisation von Veranstaltungen zu Behinderungsspezifiken und Hilfsangeboten sowie die Durchführung und Begleitung vielfältiger Aktionen – stets mit dem Grundanliegen, die Belange von Menschen mit Handicap und deren Angehörigen zu erfassen und zu verdeutlichen, Menschen hierfür zu sensibilisieren, Akzeptanz zu schaffen und Lösungen zu erarbeiten.
Schwerpunkte ihrer Arbeit waren die direkte Beratung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen, die Zusammenarbeit mit Kommunen und Trägern bei entsprechenden Aktivitäten sowie unterstützende Leistungen bei der Schaffung baulicher Voraussetzungen für die Teilhabe von Menschen mit Handicap. Zudem wirkte Sabine Jäger aktiv in regionalen und überregionalen Gremien auf Landes- und Bundesebene mit. Dem Beirat für behinderte Menschen der Stadt Bernau wird sie auch weiterhin im Ehrenamt erhalten bleiben.
Trotz zahlreicher Fortschritte, die in den zurückliegenden Jahrzehnten erreicht werden konnten, bleibe auch für den oder die Nachfolger/in weiterhin viel zu tun, ist sich Sabine Jäger sicher: „Wichtig ist vor allem, Berührungsängste abzubauen. Fehlende Akzeptanz und Toleranz resultieren zu großen Teilen aus mangelnder Kenntnis. Hier gilt es, von Anfang an, also schon in der Kita beginnend, gemeinsam gegen Vorurteile anzugehen. Das fängt schon damit an, wie wir die Dinge benennen – ob wir bspw. von einem oder einer Behinderten sprechen oder einem MENSCHEN mit Behinderung. Sprache bildet Bewusstsein“, weiß Sabine Jäger und betont abschließend: „Inklusion muss gelebt werden, andernfalls bleibt sie reine Utopie.“
Robert Bachmann
Pressesprecher
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Bildunterschrift:
Mehr als 30 Jahre engagierte sich Sabine Jäger im Dienste der Kreisverwaltung für die Integration von Menschen mit Einschränkungen.
Foto: privat